WordPress optimieren, oder Da geht noch was !

Wer seinen selbst gehosteten WordPress Blog, bezogen auf die Ladezeiten optimieren möchte und eine Schritt für Schritt Anleitung dafür benötigt, wird sicher viele nützliche  Anleitungen im Netz finden. Mir geht es in diesem Beitrag um meine persönlichen positiven und negativen Erfahrungen bezogen auf das Thema WordPress Optimierungen und das warum, wieso und weshalb noch gleich und wann man besser aufhören sollte.

Wordpress_on_Mac

Ich bin weder Grafiker, noch WebDesigner und das bedeutet ich musste mir alles an KnowHow zu diesem Thema irgendwie selber aneignen. Aber im Netz findet man eigentlich alle notwendigen Informationen, denn die Zeiten in denen man ein Fachbuch gekauft hat, sind ja irgendwie vorbei. Also fangen wir mal am Anfang an und das ist gar nicht so lange her, im Januar 2013 um genau zu sein, da bin ich von Blogger.com dem kostenlosen Service von Google weg zu einer selbst gehosteten WordPress Installation. Ich berichtete über die damit verbundenen Schwierigkeiten. Das Problem an dem ganzen Optimieren und drehen an verschiedenen kleinen Schrauben zu Ladezeitverbesserung enes Blogs ist aber für einen Perfektionisten wie mich, das selten mit dem Ergebnis zufrieden ist und was ist jetzt bitte eine perfekte Ladezeit? 5, 3 oder erst alles unter 2 Sekunden?

Am Anfang lag der Blog bei dem Hoster one.com und diesen kann ich keinem, aber auch wirklich keinem empfehlen. Ohne jetzt ins Detail zu gehen, aber da hätte ich den Blog auch mit meinem 50 Mbit/s Anschluss von NetCologne selber hosten können und wäre beim Thema Erreichbarkeit sicherlich besser gefahren. Also ist der Blog Ende März 2013 zu Strato umgezogen und auch wenn jetzt einige sagen werden „wie kannst Du nur zu Strato gehen“ hey egal wohin! es konnte nur besser werden und mal ehrlich, jeder Hoster hat (Ex)Kunden mit sehr schlechten Erfahrungen und andere sind dort seit langer Zeit sehr zufrieden. Mir persönlich ist etwa ein Telefonischer Support, nach meinen Erfahrungen bei one.com sehr wichtig geworden, denn dort gab es nur Mail und bestenfalls Chat Kontakt.

Also der Hoster ist die erste Basis, nämlich bei einem Wald und Wiesen Hoster, mit Antwortzeiten jenseits von Gut und Böse, bringt auch die beste Optimierung nichts.

Als erstens sollte das Theme, also das Design des Blogs, nicht nur schön anzusehen sein, sondern auch sauber programmiert sein, damit hier nicht die zweite Bremse entsteht und auf mobile Geräte wie Smartphone und Tablet abgestimmt sein. Das bezeichnet man auch als „mobile first“ und wie gesagt, ich bin kein WebDesigner und habe mir daher ein Theme bei Ellen und Manuel vom Elmastudio erstanden, denn die wissen was sie tun.

Nun geht es aber gleich zu meinen Lieblingen bei WordPress, den Plugins und ja hier ist die Aussage „weniger ist mehr“ sicherlich sehr passend, denn was nutzen dem Besucher die „tollsten“ Plugins, wenn es über 10 Sekunden dauert, bis die Seite geladen ist. Oft verfügt man ja selber über eine schnelle Internetleitung (ich auf jeden Fall) und vergisst den Rest der Welt, der mit DSL-Light und noch schlechterem unterwegs ist. Hier empfehle ich unter den Internet Speed Emulator, mit dem Bandbreite einfach simuliert werden kann.

Also man sollte sich auf jeden Fall den P3 – Plugin Performance Profiler installieren um die Ladezeiten der verwendeten Plugins zu überprüfen und dann abwägen, ob es notwenig ist das Zeitfressende Plugin zu verwenden oder nicht. Diese Entscheidung muss jeder für sich selber treffen und ist manchmal nicht ganz so leicht. Mir ging es so mit dem Plugin GD Star Rating, bei dem Beiträge bewertet werden können, aber das Plugin macht knapp 30% Performance von insgesamt 28 aktiven Plugins aus. Diese Bewertungen werden aber nicht nur im Blog, sondern auch in denn Google-Suchergebnissen angezeigt und selbst wenn mein Beitrag unter anderen liegt, ist die Wahrscheinlichkeit dank der Bewertungen sehr hoch, das mein Artikeln bevorzugt angeklickt wird.

GD_Star_Ratings

Genauso kosten Plugins für das Teilen eines Artikels mit den Sozial Netzwerken, wie Twitter, Facebook und Google+ Performance. Aber auch dieses wird man hinnehmen, weil das verbreiten eines Artikels von einem Leser aus, ist das beste was einem an Direkt bzw.  Empfehlungsmarketing passieren kann.

Ein Blog ist natürlich mit Bildern optisch schöner anzusehen, als mit reinem Text. Wenn man dann noch recht große Bilder, wie etwa bei mir mit 580px in der Breite verwendet, dann kann das problematisch sein. Es gilt also die Bilder so klein zu bekommen wie es nur irgendwie geht, ohne dabei die Qualität zu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen.

Das beste Bildformat ist und bleibt im Netz JPG. Es gibt einfach nichts besseres und am Mac verwende ich zum umwandeln in JPG mit gleichzeitiger Optimierung DropJPG und um bereits im JPG Format vorliegende Bilder zu verkleinern ImageOptim.

Wenn man also seine aktiven Plugins auf das „notwendigste“ reduziert hat und die Bilder in den Beiträgen, bis auf das letzte mögliche Byte verkleinert hat, dann kann man vor dem Thema großen Caching seine Seite messen. Dienste um die Antwortzeit für den Moment zu messen, gibt es viele wie etwa pagespeed.de und wer mehr Informationen haben möchte, nutzt auch gerne mal PageSpeed Insights von google. Aber wenn man die Änderungen über einen langen Zeitraum statistisch Betrachten möchte und sich am besten bei einem Ausfall der Seite per kostenlosem Push Service benachrichtigen lassen will, dann kann ich jedem nur Pingdom an Herz legen.

Pingdom bietet seit sogar ein Real User Monitoring, bei dem man live sehen kann wie viele User auf der Seite sind, aus welchem Land Sie kommen und die genaue Ladezeit für den aufgerufenen Artikel wird einem auch noch angezeigt. Das Date lassen sich dann auf Tag, Woche und Monat rückwirkend betrachten. Pingdom beantwortet meine Ausgangsfrage nach der perfekten Ladezeit mit den Werten: 0-4 Sek. ist gut bis sehr gut, 4-16 Sek. ist noch gerade zu tolerieren und alles über 16 Sekunden ist als frustrierend zu betrachten.

Man sollte aber bitte nicht direkt erschrecken, wenn dort auch mal Ladezeiten von 20 Sek. und sogar noch mehr angezeigt werden, denn es wird auch der Browser und das Betriebssystem angezeigt und das gibt dann Entwarnung. Es ist nämlich etwas anderes, wenn man via Tablet mit einer bereits auf 64KBit/s gedrosselten Mobilfunkverbindung auf einen Artikel zugreift, oder per UMTS bzw. mit einem DSL Anschluss.

Ich habe also mit allen möglichen Diensten meine Ladenzeiten gemessen und diese lagen  bei etwa 4-5 Sekunden, bevor ich mich mit dem Thema Caching befasst habe. Natürlich habe ich verschiedene Plugins für Cachen ausprobiert und begonnen mit der kleinen aber feinen Lösung Cachifi und dann die umfangreicheren W3 Total Cache und am Ende WP Super Cache, bei dem ich auch geblieben bin.

Wenn man aber zu viele Cache bzw. Optimierungs-Plugins gleichzeitig verwendet, dann kommen die sich nicht nur in die Quere, und bewirken das Gegenteil, sondern es kann auch zu unangenehmen Fehlermeldungen bzw. einem  Totalabsturz kommen. Das habe ich leider auch ein paar mal erleben müssen und das wünsche ich keinem, selbst mit einem vorhanden Backup ist das keine schöne Situation.

Egal was man an Plugins und sonstigen „gravierenden“ Änderungen vornimmt, man sollte immer ein Backup der WordPress Datenbank erstellen. Das geht entweder mit phpMyAdmin, oder natürlich mit einem passenden Plugin. Ich verwende dafür das kostenlose BackWPup, welches mir einfach und schnell die Datenbank sichert, weil um die Files mache ich mir keine Sorgen, aber die Datenbank ist das wichtigste.

Nach wirklichen vielen langen Nächten des probieren und optimieren, konnte ich die durchschnittliche Ladezeit von 3,5 auf unter kapp unter 1 Sekunde bringen und damit bin ich sehr zufrieden und mehr geht nicht!

Response_Time

Um 02:45 werden alle publizierten Seiten und Beiträge gecached. Es werden statische Supercache-Dateien erstellt, so dass Besucher (inklusive Bots) eine gecachede Seite aufrufen. Das kann auch das Google-Ranking verbessern, da kurze Ladezeiten als Maßstab für die Beurteilung von Webseiten relevant sind. Dieser Cache ist dann entweder 24 Stunden, oder bis zur nächsten Aktualisierung gültig. Daher sieht man auf der Grafik einen Ausschlag bis knapp unter 4 Sekunden, der nach der Erstellung des Caches wieder stark abfällt.

Ich hoffe hier einen kleinen Einblick in meine Arbeit zur Optimierung der Ladezeit vom Blog gegeben zu haben und wenn Du Fragen oder Tipps hast, dann immer her damit.

6 Kommentare
  1. Marcel Huebert
    Marcel Huebert sagte:

    Hallo erst einmal!

    Ich selber habe mich vor Kurzem auch mit dem Thema beschäftigt, als ich meine neue Website für mein Unternehmen hier in Frankfurt aufgebaut habe. Ich fand es immer schwierig, unter eine Sekunde zu kommen. Dieser Beitrag ist da allerdings schon hilfreich. Was ich gemacht habe ist, einfach verschiedenste Plugins und Plugin Kombinationen zu testen, welche die Geschwindigkeit verbessern. Ansonsten eben noch Bilder komprimiert bzw. optimiert. Ansonsten kann ich aber sagen, dass für SEO / Suchmaschinenoptimierung der TTFB (Time to first bite) wichtig ist. Dieser sollte am besten unter 0.5 Sekunden sein. Allerdings muss man da einen guten Server haben, damit das auch gegeben ist. Daran kann man ja auf der Website nicht viel ändern leider. Ich benutze derzeit Siteground bin ganz zufrieden, will aber in Zukunft doch zu einem Host in Deutschland, weil das einfach viel näher liegt. oder aber ein Cloud Hosting Anbieter, allerdings sind diese ja auch nicht immer einfach einzurichten…

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  2. info@blogs54.de
    info@blogs54.de sagte:

    Probiert mal die Ressourcen Fresser zu eleminieren. Es gibt etliche Plugins die eine Menge Rechenleistung fressen. Bei mir habe ich das Plugin "Nextgen Gallery" abgeschaltet und durch die WordPress Gallery ersetzt und habe dabei 50% schnelleren Seitenaufbau erreicht. Rausgefunden habe ich das mit Hilfe des Plugins "P3 Performance Profiler". Auf http://blogs54.de/blog/2014/02/performance-killer-plugins-bei-wordpress-finden/ findet Ihr eine anleitung dafr. Bei mir hat es auf jeden Fall etwas gebracht.

    Antworten
  3. lorenpeter.griffin@gmail.com
    lorenpeter.griffin@gmail.com sagte:

    Danke fr die Klarstellung,Marc! Ich bin erst gestern auf Deine Website gestoen,als ich versuchte meine Seite (https://sites.google.com/site/lorenpetergriffinmarketplace/) durch eine Anzeige bekannt zu machen. Aber ich werde es jetzt nicht mehr mit Werbung,sondern mit Videos versuchen! A propos… Jetzt kenne ich Deine Site schon lnger und lobe besonders die gratis Downloads fr Microsoft Office 2010! Solche Links findet man heutzutage immer seltener,zumal Microsoft mittlerweile schon Office 2013 herausgebracht hat. Wenn dann einmal so ein download auftaucht,ist der meist schon illegal gecract. Also bis spter! Peter Griffin

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    • marc@technikkram.net
      marc@technikkram.net sagte:

      Hallo Peter, dein gestriger Kommentar/Frage (welcher besser per Kontaktformular gewesen wre) wurde als Spam erkannt und geblockt. Aber Deine Anfrage muss ich ablehnen. Viel Erfolg uns Spa beim bloggen

      Antworten

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