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Powerline Netzwerk erweitern inkl 2,4 und 5 GHz WLAN – AC1200

Ein schlechtes Netzwerk im Haus zu haben ist echt ein sehr leidiges Thema. Leider kann ich selbst ein Lied davon singen, da ich selbst mit diesem Thema schon länger zu kämpfen habe. Die wenigsten Wohnungen haben eine fertige Netzwerk-Infrastruktur mit ordentlich Kabel und Netzwerkdosen in jedem Raum. WLAN ist ein Kompromiss zum Kabel, hat aber auch viele Nachteile. Gerade in Großstädten, ist die WLAN-Dichte extrem hoch.

Wenn ich bei mir in der Wohnung die 2,4 GHz-Frequenzen scanne, finde ich auf Anhieb mindestens 10 weitere WLAN, die sich natürlich gegenseitig beeinflussen. Auf der 5 GHz Frequenz sieht das zwar schon besser aus, doch dann habe ich dann auch natürlich eine verminderte Reichweite.

Bei meiner Wohnung habe ich das Problem, dass mein Büro in der oberen Etage liegt, die Fritz! Box aber im Schrank im Wohnzimmer untergebracht ist. Ein Kabel könnte ich zwar ziehen, doch dann würde vermutlich der Haussegen schief hängen ;-)WLAN ist für mich auch keine Alternative, da sich unsere Wohnung über 2 Etage erstreckt und beim Bau des Gebäudes sehr Wohlwollen mit Metallarmierung gearbeitet worden ist. 5 GHz bekomme ich von unten nach oben gar nicht. Bei 2,4 GHz ist der Empfang zwar mäßig, der Datendurchsatz lässt allerdings zu wünschen übrig.

Daher habe ich mein Netzwerk schon von Anfang an auf Powerline aufgebaut. Ich habe Euch bereits mehrere Adapter vorgestellt, die ich bereits getestet habe das wäre zum einen der Fritz 1000E (zum Bericht). Dieser Adapter läuft aktuell bei mir noch und verbindet meine NAS mit meinem Netzwerk. Der Adapter ist recht flach und fällt dadurch kaum auf. Ein großer Nachteil ist allerdings, dass nur ein Netzwerk-Port vorhanden ist und dass die Steckdose nicht weiter genutzt werden kann. Daher habe ich den Adapter nur bei meiner NAS im Einsatz, da ich mit den oben genannten Einschränkungen sehr gut leben kann.

Adapter für Smart-Home-Zentrale: Dann habe ich Euch einen die TP-Link 600er Serie vorgestellt (zum Bericht). Die Geräte sind zwar langsamer, dafür aber wesentlich günstiger. Da ich nicht überall im Haus die volle Netzwerk-Geschwindigkeit benötige machen die Adapter gerade z.B. bei der CCU2 sinn. Meine Smart-Home-Zentrale habe ich mit so einem Adapter an mein Netzwerk angebunden.

Für meinen Fernseher, PC und Router verwende ich die TP-Link AV1200-Serie. Auch darüber hatte ich Euch vor wenigen Wochen einen Artikel geschrieben. Die AV1200-Adapter laufen bei mir schon recht lange und sind sowohl schnell als auch sehr stabil. Ich konnte bisher keine Ausfälle oder Einbrüche bei der Geschwindigkeit erkennen.

Zusätzliches Gerät für WLAN: Doch einen Nachteil haben auch die AV1200, die ich verwende. Für ein zusätzliches WLAN in der oberen Etage musste ich ein weiteres Gerät installieren. Lange hatte ich den Fritz! DVB-C WLAN-Receiver im Einsatz (zum Bericht). Das Gerät ist mit meinem Powerline Adapter über Kabel verbunden und erzeugt so ein weiteres WLAN (2,4 GHz) außerdem ist daran das Kabelfernsehn (DVB-C) angeschlossen. Damit kann dann aus dem Netzwerk das Fernsehprogramm zum iPad und iPhone übertragen werden. Auch ein VLC-Stream ist möglich. Da ich diese Funktion aber so gut wie nie genutzt habe und mir ein 5 GHz-Netz lieber wäre, habe ich mich nach etwas anderem umgesehen.


Eierlegende Wollmilchsau: Ein wirklich klasse Gerät habe ich genau für diesen Zweck gefunden. Es gibt einen Powerline-Adapter von TP-Link, der all meine Anforderungen erfüllt. Der WPA8630P hat 3 Netzwerk-Port an Board, die Steckdose wird durchgeführt, sodass diese weiter genutzt werden kann. Außerdem erzeugt das Gerät ein 2,4 GHz und ein 5 GHz WLAN-Netz, klasse! Die Übertragungsrate ist, wie bei den anderen AC1200 Geräten auch, mit 1200 MBit angegeben. Da dies nur ein theoretischer Wert und nicht auf die Nutzdaten bezogen ist, sollte jedem klar sein…

Die Netzwerk-Ports sind Gigabit fähig, sodass alle angeschlossenen Geräte darüber mit Gigabit kommunizieren können. Durch den AV2 Standard können alle Geräte die ebenfalls diesen Standard erfüllen miteinander verbunden werden. Die Adapter, die ich Euch oben bereits aufgezählt habe gehören ebenfalls dazu. So ist es möglich Geräte unterschiedlicher Hersteller miteinander zu verbinden. Ein Netzwerk kann dann aus unterschiedlichen Devolo, AVM Fritz oder TP-Link Geräten aufgebaut werden.

Einrichtung des neuen Geräts: Durch AV2 ist es möglich Geräte per Tastendruck zu koppeln. Der neue Adapter wird in die Steckdose gesteckt. Nun begebt Ihr Euch zu einem bereits laufenden Adapter und drückt dort kurz die „Pairing-Taste“ Die Status-LED fängt dann an zu blinken. Nun geht Ihr zurück zum neuen Adapter und drückt dort ebenfalls die „Pairing-Taste“. Nach wenigen Sekunden haben sich beide Adapter gefunden und der nötige Sicherheitsschlüssel wird ausgetauscht. Damit ist der neue Adapter im Netzwerk vorhanden und kann genutzt werden.

Der WPA8630P ist aktuell nur im Set mit einem weiteren Adapter erhältlich. Das Gerät ist etwas größer als die anderen AV1200 Geräte, das ist natürlich dem erweiterten Funktionsumfang geschuldet. Nachdem das Gerät mit dem vorhandenen Netzwerk verbunden ist, kann das Gerät über die Web-Oberfläche konfiguriert werden. Beim ersten Login muss ein Passwort festgelegt werden.

Die Seite ist sehr übersichtlich geschaltet und einfach zu verstehen. Die wichtigsten Einstellungen sind bereits vorgenommen. Ich habe bei meinem Adapter nur die WLAN-Einstellungen angepasst. Ähnlich wie bei der Fritz! Box gewohnt, kann das WLAN zeit-gesteuert eingeschaltet werden. Es können Namen für die SSID im 2,4 und 5 GHz-Netz vergeben werden. Auch praktisch finde ich, dass für beide Frequenzen eine Funkstärke festgelegt werden kann. Diese lässt sich in 3 Stufen steuern.

LEDs ausschalten: Diese Funktion finde ich persönlich sehr nützlich. Irgendwie haben es sich die Hersteller angewöhnt, jedes Gerät mit unzähligen LEDs auszustatten. Das ist gerade im Schlafzimmer sehr nervig, wenn in der Nacht jedes Gerät blinkt. Daher finde ich es sehr nützlich, dass man bei den Adaptern das „Licht“ ausschalten kann.

Wi-Fi Clone ist zudem eine nette Funktion. So werden die vorhandenen WLAN-Einstellungen der Fritz! Box automatisch auf den Powerline Adapter übertragen. Es kann ebenfalls ein Gästenetzwerk eingerichtet werden, so haben Gäste bei Euch in der Wohnung/Haus zwar Zugriff auf das Internet, nicht aber auch die NAS oder andere Geräte.

Nach dem Aufbau solltet Ihr schauen, ob die aktuelle Firmware bereits installiert ist. Es macht durchaus Sinn, dies zu prüfen, da neue Versionen auch Probleme mit der Stabilität und der Übertragungsgeschwindigkeit beheben.

Hier bekommt Ihr die aktuellen Versionen für die TP-Link Powerline-Adapter.

Über die Software von TP-LINK könnt Ihr Euch einen Überblick über das Powerline-Netzwerk machen. Dort sehr Ihr dann alle Teilnehmer und könnt die Übertragungsgeschwindigkeit zwischen den einzelnen Adaptern kontrollieren.

5 Kommentare
    • Sebastian
      Sebastian sagte:

      Hallo Sven, bei mir kann ich ca. 18 MByte/s Daten von meiner PC (obere Etage) nach unten zu meiner NAS übertragen. Es sind schätzungsweise 25m Stromkabel und 2 Sicherungen dazwischen. Finde ich durchaus ein gutes Ergebnis.

      Antworten
  1. Barney
    Barney sagte:

    Hallo Sebastian,

    ich finde deine Beiträge zum Thema Powerline wirklich super. Echt super wie ausführlich du dieses Thema hier behandelst.
    Jetzt meine Frage: Der Adapter mit den 3 Anschlüssen, kommunizieren die drei angeschlossenen Geräte auf kürzestem Wege oder gehen diese den Weg über den Router?

    Antworten
    • Sebastian
      Sebastian sagte:

      Hallo Barney, vielen Dank! Durch das eingebaute Switch werden die Verbindungen direkt hergestellt. Die kommunikation findet also auf dem kurzestem Weg statt.

      Antworten

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