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VW eco up! mein Testbericht

Im November 2013 wollte ich mir einen Zweitwagen zum Pendeln zulegen und hierbei fallen die meisten Wege (etwa 80%) auf der Autobahn an. Das Auto sollte in seinem Verbrauch so „günstig“ wie nur möglich sein und gleichzeitig wollte ich eine Alternative zu den herkömmlichen Antriebstechniken, wie Benzin und Diesel um unserer Umwelt etwas gutes zu tun, was bereits lange überfällig ist. Die zur Verfügung stehenden Alternativen sind, Hybrid (Energieumwandler), Autogas (LPG), E-Auto und die Variante Erdgas (CNG).

Ich will hier nur kurz auf die Alternativen eingehen, denn über das Thema „Was ist für wen die richtige Alternative“ könnte man lange Diskussionen führen. Am Ende muss sich eh jeder anhand seines eigenen Fahrprofils, für die „richtige“ Alternative entscheiden. Daher ist das hier nur meine persönliche Meinung und passt auf mein eigenes Fahrverhalten.

Hybrid ist für den Einsatz in der Stadt sicherlich gut geeignet, aber eher nichts für Langstrecken und fällt daher raus. Autogas ist eher etwas zum reinen Kostensparen, wenn man sein bereits vorhandenes Auto umrüsten möchte (ca. 2500,00€) und der Umbau amortisiert sich nach ca. 60.000 Kilometern, stellt aber keine Ökologische Alternative dar. Ein E-Mobil ist sehr interessant, aber die geringe Reichweite um die 100 Kilometer stellt ein großes Problem dar. Solange wie es hier keinen Standard für den Akku gibt, womit in ferner Zukunft einmal eine Art Akku-Tausch-Station an den Tankstellen vorhanden seien könnte, fällt auch diese Art der Fortbewegung für mich raus. Weiterhin darf man natürlich nicht vergessen, das Strom „nur“ eine Energieart  ist und solange wie diese auch aus Kohle und Atomkraft gewonnen wird, ist auch hier nicht von Ökologisch zu sprechen.

Also habe ich mich für Erdgas entschieden, denn Erdgas stößt bei der Verbrennung die wenigsten Abgase aus. Der Schadstoffausstoß ist gegenüber Benzin und Diesel bis zu 80% geringer. Details findet man auf gas24.de und auf was die Kosten bei tanken angeht, spürt man die Ersparnis direkt ab dem ersten Kilometer. Einen Kostenrechner bietet die Seite erdgas-mobil.de an.  Zu meinen ersten sehr positiven Erfahrungen beim tanken, komme ich später.

Mein Fahrzeug

In der Vergangenheit habe ich mit Fahrzeugen aus dem VW Konzern durchweg nur positive Erfahrungen gemacht. Der Hauptwagen war zuerst ein Skoda Fabia Kombi und wurde vor 2 Jahren, durch einen Skoda Octavia Kombi ersetzt. Als Firmenwagen fuhr ich auch bereits längere Zeit einen Touran. Daher kam für mich einer der kleinen Erdgas-Flitzer aus dem VW Konzern in Frage. Hier hatte ich die Wahl zwischen Seat mii Ecofuel, ŠKODA Citigo CNG Green und dem VW eco up!

Vom Preis her bewegen sich alle 3 Hersteller etwa in der gleichen Liga, so um die 13,000 € je nach Ausstattungsmerkmal geht da nach oben natürlich noch einiges. Ich habe mich aus Wert Stabilitätsgründen, für den VW eco up! entschieden.

  • VW take up! EcoFuel BlueMotion (1,0 l 50 kW (68PS) 5-Gang)
  • 4 Türen
  • Comfort Pack
  • Cool & Sound
  • Portables Navigations- und Infotainmentsystem „maps + more“
  • Kuda Telefon Konsole (Link) 
  • Brodit Aktiv-Halterung (Link)

Mehr brauchte ich nicht wirklich und wollte für den Zweitwagen auch nicht zuviel ausgeben und daher ist dieses Ausstattung für mich persönlich ausreichend.

Ausstattung und Verarbeitung

Grundliegend kann mann sich hier nicht beschweren, es klappert nichts und alles macht insgesamt einen soliden und hochwertigen Eindruck, so wie man es von einem Volkswagen eigentlich auch erwarten kann.

VW spart aber an allen Ecken und Enden und dieses merkt man, teilweise erst auf den zweiten Blick. In den Sonnenblenden befinden sich z.B. kein Spiegel, was mich zwar nicht wirklich stört, aber irgendwie könnte man es erwarten. Der Kofferraum ist nicht beleuchtet und das kann schon teilweise sehr nervig sein. Eine Lösung sind hier Bewegungsmelder mit LED und Nachtmodus, welche man durch kleben an einer bzw. beiden Seiten im Kofferraum befestigen kann und schon ist dieses „Problem“ gelöst.

Stauraum ist auch nicht wirklich vorhanden und das muss in einem Kleinwagen, auch kein Problem darstellen. Die Herausforderung sind die Kleinteile die man unterbringen möchte und hier fehlen einfach Fächer. Aber auch dafür gibt es einfach Lösungen, wie eine Sortierbox, die man in jedem gängigen Haushaltsabteilung findet und wenn man diese dort den Boden mit einer Filzmatte ausstattet, klappert und rutsch auch nichts. Um mein Smartphone unterzubingen habe ich mir die passende Kuda Telefon Konsole Konsole besorgt. Diese wird ohne schrauben angebracht und hält perfekt und bietet eine Basis, für jede beliebige Telefonhalterung etwa vom Marktführer Brodit.

Die Sitze sind sehr bequem und man kann locker lange Strecken damit absolvieren. Im hinteren Bereich ist natürlich nicht viel Platz, aber es ist ja auch ein Kleinwagen. Die vorhandene Start-Stop-Automatik ist wirklich eine feine Sache und will ich nicht mehr missen. Einfach an der Ampel oder im Stau den Gang rausnehmen und sobald der Wagen zum stehen kommt, geht der Motor aus. Wenn man die Kupplung betätigt, geht der Motor wieder von alleine an und das ohne jegliche Zeitverzögerung.

Ich bin vorher kein anderes Auto mit Erdgas gefahren und habe somit keinen Vergleich anzubieten, und vom Fahrgefühl her ist es eher ein Diesel. VW bietet den eco up! ja nur in einer einzigen Motorisierung an und daher muss man sich mit den 68 PS abfinden und sollte bei der Beschleunigung keine Wunder erwarten.

Er hat aber genug „Power“ um auch an einem LKW vorbeizukommen, ohne direkt einen Stau zu verursachen und seine Vorteile liegen ja eher in der Sparsamkeit.

Der Verbrauch und die Freude beim Tanken

Zurzeit hat Erdgas die mit Abstand schlechteste Abdeckung bei Tankstellen in Deutschland und das ist Regional auch sehr unterschiedlich. Hier im Norden herrscht eine ausreichende bis gute Abdeckung mit Erdgas Tankstellen, aber man sollte das im Vorfeld für seine Region prüfen. Es kommen zwar immer wieder neue dazu, aber wenn man regelmäßig große Umwege fahren muss um zu tanken, geht die Rechnung mit dem eco up! und der Sparsamkeit nicht auf.

Mein Durchschnittlicher Spritverbrauch liegt bei 3,8 Kilo und tanke so alle 250 Kilometer wieder Erdgas auf, also kurz bevor sich der Gastank dem Ende neigt. Was die Geschwindigkeit angeht, so krieche ich nicht, sondern halte mich einfach an die Geschwindigkeitsbegrenzungen und komme somit günstig und erholt am Ziel an. Für Raser und Drängler ist ein solcher Kleinwagen nichts, aber für Ökologische Sparfüchse ist der ein Traum und womit kann man sonst für knapp Euro einmal volltanken ?

Liegenbleiben wird man mit dem eco up! übrigens nicht, denn selbst wenn die nächste Tanke mit Erdgas noch viele Kilometer entfernt ist, kann man ja noch mit dem 10 Liter Reserve Tank mit Benzin weiterfahren, welcher eine Reichweite von knapp 200 Kilometern ermöglicht.

Aber es macht natürlich Sinn, immer wenn es möglich ist auch mit Erdgas zu fahren und daher ist das portable Navigations- und Infotainmentsystem „maps + more“ vom Hersteller Garmin, bei dem eco up! einfach absolute Pflicht. Für die 390,00 € bekommt hier mehr, als in manch einem Festeinbau Navi der Tausend-Euro-Klasse.

Der Hersteller Garmin bzw. seine Tochter Navigon, hat das Portable Gerät maps & more exklusiv auf den neuen Volkswagen up! zugeschnitten. Es ergeben sich durch die Portabilität des Geräts und die Kommunikation mit dem Fahrzeug viele Möglichkeiten. So lässt sich zum Beispiel das Kartenmaterial problemlos am PC oder Mac mit der Software Fresh aktualisieren. Ein beiliegender Gutscheincode reduziert den Preis für die 2 Jahre gültige Funktion „Fresh Maps“ von 99,95€ auf nur 19,95 €. Dadurch steht zwei Jahre lang alle drei Monate das neueste Kartenmaterial zum Download für 44 Länder in der EU bereit.

Mein absoluter Favorit für die Navigation ist eh seit Jahren der Hersteller Navigon und finde mich daher in bekannter Umgebung wieder. Navigation an Kontakte aus dem Telefonbuch (per Bluetooth), Blitzerwarner, POIs, Reality View Pro, Panorama View 3D, Fahrspurassistent, TMC und praktische Schnellstart-tasten um etwa die nächsten Erdgastankstelle zu finden, runden das Angebot ab.

Neben der Navigation ist der kleine Kasten ein cleveres Infotainment-System, denn es zeigt diverse Fahrzeuginformationen wie Verbrauch, Reichweite, Fahrtzeit uvm. an und auch an Unterhaltung soll es nicht fehlen, denn es verfügt über einen Media-Player. Dieser kann nicht nur das eingebaute Radio bedienen und stellt die Radiosender mit Covern dar, sondern vor allem per Micro-SD Karte (bis zu 32 GB) und per Bluetooth kann Musik eingespeist werden. Die Bedienung kann am Garmin und auch am Radio direkt vorgenommen werden.

Mit einer Displaygröße von 5-Zoll muss es sich nicht vor Einbaugeräten verstecken und eine sonst übliche Verkabelung entfällt, weil hier eine passende Dockingstation vorhanden ist, welche perfekt am Armaturenbrett positioniert ist. Es lässt sich natürlich für den persönlichen Blickwinkel leicht verstellen und wenn man es beim Parken lieber abnehmen möchte, ist das kein Problem und geht wirklich Kinderleicht und kann auch im Fußgängermodus betreiben werden.

Neben der Navigation und den Funktionen als Media-Player, lässt es sich auch als Freisprecheinrichtung verwenden. Hier gibt es sogar eine Besonderheit, denn es kann 2 Bluetooth Profile parallel ansteuern und so können Fahrer und Beifahrer gleichzeitig verbunden sein. Das können nämlich 99% der Geräte sonst nicht und beim einsteigen, wird immer das zuletzt verbundene Gerät verwendet. Das hat Garmin hier sehr gut gelöst. Der Nachteil als ist die Tonqualität der Freisprecheinrichtung bezogen auf das Micro, denn dieses ist im Navi eingebaut. Daher klingt es für den Angerufenen nicht so toll und die Geräuschkulisse im up! ist auf der Autobahn, auch nicht gerade als leise zu bezeichnen, was es nicht besser macht.

Durch eine Verbindung zum CAN-bus, lassen sich wie gesagt nützliche Informationen wie Durchschnittsverbrauch, Fahrzeit oder Drehzahl abrufen. Recht praktisch ist auch der Think Blue. Trainer, denn dieser sorgt für effizientes und umweltfreundliches Fahren: Das Display zeigt optisch schön aufbereitet anhand von Statistiken den aktuellen Verbrauch und gibt Hinweise zum kraftstoffsparenden Fahren.

Ein integrierter Tankwarner weist rechtzeitig darauf hin, wenn das Gas knapp wird und berechnet auf Wunsch auch Multi-Stop-Routen und das bezogen auf Erdgastankstellen. Wer sich die Parkdistanzkontrolle für 262,00 € gegönnt hat, der hört das Signal der Einparkhilfe nicht nur, sondern sieht zudem auf dem Display, auf welcher Seite des Fahrzeugs sich ein Hindernis befindet und wie weit es entfernt ist.

Die ersten 2000 Kilometer sind ohne jegliche Beanstandungen vollzogen und ich werde hier in Zukunft Infos zum VW eco up! nach den nächsten Kliometern nachliefern.

7 Kommentare
  1. Michael Treier
    Michael Treier sagte:

    Wir sind ebenfalls sehr interessiert an dem VW eco-up. Wir sind Ihre Erfahrungen nach knapp 3 Jahren und wieviel Kilometer sind Sie im Jahr gefahren?

    Antworten
      • Michael Treier
        Michael Treier sagte:

        Hallo Marc,
        danke für die rasche Antwort!
        Wir haben trotzdem noch ein paar Fragen, die du uns vielleicht beantworten kannst:
        1. Stimmt es, dass man den Gastank alle 4 Jahre ersetzen bzw. speziell überprüfen lassen muss, neben der normalen TÜV-Überprüfung? Und entstehen dadurch ggf. weitere Kosten.
        2. Wir haben gelesen, dass es Versicherungen gäbe, die einen Rabatt für Erdgas-Autos geben. Hast du solch einen bekommen oder weißt du welche Versicherungen solch einen anbieten?
        Vielen Dank
        Michael&Anna

        Antworten
        • Marc Broch
          Marc Broch sagte:

          Hallo, es wird bei der HU nur eine Sichtprüfung vom Gastank gemacht, was aber keine zusätzlichen Kosten verursacht.

          Versicherungen mit einem solchen Rabatt kenne ich keine. Es gibt halt die Zuschüsse der regionalen Gasversorger.

          Antworten
          • Michael Treier
            Michael Treier sagte:

            Danke! Wir haben letztlich für einen Skoda Citigo G-Tec entschieden und sind gespannt…

    • Marc Broch
      Marc Broch sagte:

      Hi Matthias,

      ja auch nach 9000 Kilometern bin ich grundliegend zufrieden und wie Du es in deinem Bericht bereits beschrieben hast, das schönste ist nach dem tanken an der Kasse :-)

      Ich hatte nur ein klappern der Heckklappe, was ,mich wahnsinnig machte und ein Streifen Panzertape um den Halter vom Schloss fr die Heckklappe, hat es verklingen lassen und jetzt ist im Rahmen der Fahrgeräusche Ruhe im up!

      Antworten

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